Hier finden Sie einen Überblick über unser Leistungsspektrum und die verschiedenen therapeutischen Angebote unserer Einrichtung.
In den großzügig angelegten Häusern unseres weitläufigen Kinder- und Jugenddorfs leben jeweils bis zu sechs Kinder und Jugendliche in familienähnlichen Strukturen.
In jedem Haus gibt es eine Teamleitung, die über langjährige pädagogische Erfahrungen verfügt. Ihr stehen weitere sozialpädagogische Fachkräfte zur Seite.
Unser Gelände umfasst Gartenanlagen, Wald und Wiesen, einen Teich sowie einen großen Spielplatz. Auch ein Riesentrampolin steht zur Verfügung. All dies ist für motorisch unruhige Kinder bestens geeignet. Auf unserem Areal können unsere Kinder und Jugendlichen ihren natürlichen Impulsen nach Bewegung nachgehen – beispielsweise beim Herumtoben, Verstecken, Wasserspielen, Abenteuern, Baum- oder Höhlenbau. Gleichzeitig bleibt viel Raum für das Bedürfnis nach Rückzug und Alleinsein.
Neben strukturierten Angeboten lassen wir den Kindern Raum für kreativ spontanes Spiel. Für die Jugendlichen organisieren wir gern die Teilnahme an Jugendgruppen wie Pfadfinder, Sportvereinen, Jugendfeuerwehr oder anderen Interessengruppen auch in benachbarten Gemeinden.
Zur SALEM-Siedlung Kovahl gehören ferner der Reitbetrieb mit eigener Reithalle und einer therapeutisch ausgebildeten Reitlehrerin, unser Bio-Garten- und Landbaubetrieb, dazu eine Malerwerkstatt und die Tischlerei.
Auch in den einzelnen Gruppen legen wir Wert auf klar strukturierte Tagesabläufe, die im Rahmen von festgelegten Aktivitäten Bereiche mit geforderter Anspannung und der Möglichkeit zur Entspannung bieten. Wir vermeiden unstrukturierte Freiräume.
Unsere Intensivbetreuung ist ausgerichtet auf Kinder und Jugendliche mit massiven Verhaltensauffälligkeiten, ausgeprägter Schulangst, aggressivem, delinquentem Verhalten, die zurzeit als nicht gruppenfähig eingestuft werden und vom Schulbesuch vorübergehend ausgeschlossen sind.
Für jedes Kind oder jede/n Jugendliche/n wird zur Aufnahme ein spezielles Konzept entwickelt.
Die Aufnahme erfolgt in eine passende, bestehende Kinderdorffamilie mit 1:1 Betreuung.
Es bestehen die baulichen Voraussetzungen, das Kind bzw. die/den Jugendliche/n zeitweise mit einem Betreuer zu separieren, um Stressfaktoren zu minimieren. Das christliche Sozialwerk SALEM-Kovahl mit großem Garten, Reiterhof und Freizeitgelände bietet eine Vielzahl von aktiven Beschäftigungsmöglichkeiten. Das Kind bzw. der Jugendliche braucht sich zunächst nur auf eine Tagesstruktur innerhalb der Einrichtung einstellen. Rund um die Uhr ist ein Leitungsdienst eingesetzt, der in Rufbereitschaft ist.
Ziel ist die erfolgreiche Integration in die Wohngruppe. Dafür müssen die Grundregeln des Zusammenlebens wieder neu erlernt werden. Dieses geschieht durch ein intensives Verhaltenstraining mit täglicher Auswertung. Erfolge werden gezielt vorbereitet, Misserfolge und Vergangenes werden aufgearbeitet, eine neue Lebensperspektive wird durch Methoden des Empowerments entwickelt.
Es werden Tagespläne als Struktur für die Betreuten erstellt, Projekte geplant, die Selbstüberwindung fordern, Erfolge verschaffen und dem Betreuten Anerkennung einbringen.
Die Anbindung an die weiteren therapeutischen Angebote des Kinder- und Jugenddorfes (Reiten, Sport, Musik) und Freizeitaktivitäten wird angebahnt und Schritt für Schritt realisiert.
Nach der ersten Phase wird das Kind/der Jugendliche schrittweise zusammen mit den bereits vertrauten Mitarbeitern ins öffentliche Schulleben - gegebenenfalls mit Schulbegleitung - bzw. in die Integration ins Arbeitsleben durch unsere Arbeits- und Beschäftigungstherapie eingeführt.
Für Jugendliche, die der ursprünglichen Kinderdorffamilie entwachsen sind und in einem neuen Umfeld einen weiteren Schritt in Richtung eigene Selbstständigkeit gehen möchten, bieten wir die Möglichkeit einer Verselbssttändigung in separierten Bereichen.
Auch junge Menschen, die neu zu uns kommen und bei denen das Konzept der Kinderdorffamilie nicht mehr greift, können dort integriert werden.
Verselbstständigung heißt für uns insbesondere, dass die Jugendlichen neben den selbstverständlichen praktischen Fähigkeiten – etwa im Haushalt, beim Einkaufen, beim Arzt und bei Behörden – eine möglichst hohe soziale Kompetenz erlangen. Deshalb hat auch in der Verselbstständigungsphase die Gemeinschaft innerhalb dieser Gruppe einen höheren Stellenwert als in vielen vergleichbaren Einrichtungen. Neben vielfältigen individuellen Förderungen finden viele gemeinschaftsfördernde Aktivitäten wie gemeinsame Feste, Urlaube aber auch Arbeitseinsätze zur Pflege des großen Geländes statt.
Wir sind davon überzeugt, dass sich dieser Mehraufwand mittel- und langfristig für unsere Gesellschaft bezahlt macht, denn soziale Kompetenz ist besonders wichtig, um später sowohl privat als auch im Berufsleben erfolgreich bestehen zu können.
Erwachsene, die der ursprünglichen Kinderdorffamilie entwachsen sind oder neu bei uns aufgenommen werden möchten, finden in der Lebensgemeinschaft SALEM-Neestahl ein Umfeld für weitere Schritte in Richtung Verselbstständigung.
Hier leben Menschen mit geistigen und seelisch-geistigen Beeinträchtigungen. Bei den meisten Bewohnern und Bewohnerinnen ist eine langfristige Betreuung erforderlich. Sie sind werktags bei uns in der Tagesförderstätte oder besuchen eine Werkstatt für beeinträchtigte Menschen außerhalb unserer Einrichtung. Die Freizeit gestalten sie im Rahmen unseres SALEM-Dorfes und örtlicher Gemeinschaften und Vereine.
Nach dem Umzug aus einer Kinderdorffamilie in die Lebensgemeinschaft bewohnen die jungen Erwachsenen, die schon als Kinder zu uns kamen, ein gemütliches Einzelzimmer. Von dort können sie auf Wunsch und bei Eignung eines der Apartments beziehen. Das Erwachsenenhilfswerk SALEM-Neestahl liegt nur wenige hundert Meter vom Kinder- und Jugenddorf SALEM-Kovahl entfernt. Die Verselbstständigung kann somit erhöht werden, ohne das schützende Umfeld verlassen zu müssen.
Wir freuen uns immer sehr, wenn wir von unseren ehemaligen Betreuten hören und an ihrem weiteren Lebensweg teilhaben dürfen. Sehr viele Ehemalige halten bereits seit Jahrzehnten zu uns Kontakt und besuchen oder schreiben uns regelmäßig – eine richtige Familie eben.
Jeder der uns Anvertrauten wird nach seinen Möglichkeiten unterstützt und gefördert, um ein erfülltes Leben in der Gesellschaft führen zu können. Wir setzen hierfür auf therapeutische Angebote, die unsere Kinder und Jugendlichen z.B. in die Lage versetzen sollen, eine Schule zu durchlaufen und eine berufliche Ausbildung anzustreben. Oft benötigen die Jugendlichen zunächst die Möglichkeit, feste Strukturen und einen geregelten Arbeitsablauf zu erlernen. Hier ist unsere Tagesförderstätte hilfreich.
Besonders geeignet, um das Selbstbewusstsein zu stärken und auch Entspannung zu finden, ist die Reittherapie, die ebenfalls im SALEM-Dorf angeboten wird.
Unser verhaltenstherapeutisches Programm soll die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zur Teilnahme am Schulunterricht befähigen und sie in die Lage versetzen, eine berufliche Ausbildung oder Helferausbildung erfolgreich zu durchlaufen.
Vielen Kindern und Jugendlichen fehlen tiefe soziale Bindungen zu ihren Eltern, Lehrern oder auch Freunden. Eine Flut von medialen Reizen und ein absoluter Beziehungsmangel prägen ihren Alltag. In der Folge ist die Empfindungsfähigkeit verschüttet, Aggression und Gewalt und damit auch psychische Erkrankungen nehmen zu. Viele der jungen Menschen, die uns anvertraut werden, weisen derartige Symptome auf und sind als Folge, zum Beispiel auf Grund ihrer Verhaltensauffälligkeiten, längerfristig vom Schulbesuch ausgeschlossen.
Die Beschäftigung im Garten, in der Landwirtschaft oder im hausmeisterlichen Bereich auf dem Hofgelände soll dem Kind beziehungsweise Jugendlichem Erfolgserlebnisse verschaffen und somit sein Selbstwertgefühl steigern. Viele Kinder erleben hier zum ersten Mal bewusst das Gefühl des Erfolgs, den Stolz auf das eigenhändig Erreichte und die Anerkennung durch die Gemeinschaft (Anleiter, Erzieher, andere Kinder und Jugendliche).
Gleichzeitig hat das Kind beziehungsweise der Jugendliche in der Arbeits- und Beschäftigungstherapie die Chance, seine Fähigkeiten zu entdecken und seine eigenen Grenzen auszuloten und zu erweitern. Neue Interessen werden durch die Vielseitigkeit der Aufgabenstellungen geweckt.
Ganz alltägliche, für das Leben in einer sozialen Gemeinschaft unverzichtbare, Eigenschaften wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit oder Achtung des anderen werden im Prozess der Aufgabenbewältigung erlernt und gefördert.
Die Reittherapie dient mit dem bei uns angebotenen speziellen therapeutischen Ansatz der Hebung des Selbstwertgefühls, dem Bewusstsein in die eigene Kompetenz („Ich kann das!“) und dem besseren Einordnen in eine Gemeinschaft, verbunden mit wachsender Verlässlichkeit.
Die Reittherapie ist ein Schwerpunkt unserer therapeutischen Angebote. Sie umfasst den Reitunterricht mit Voltigieren, Hallenritt und regelmäßigen Ausritten, auch über mehrere Tage als Ferien-Reiterlager, oder als Höhepunkt die Aufführungen unseres Reiter-Zirkus oder die Wildwestspiele auf Pferden.
Unsere Reitlehrerin ist reittherapeutisch ausgebildet und schon seit vielen Jahren erfolgreich im Kinder- und Jugenddorf SALEM im Einsatz.
Wo bei Kindern das Vertrauen gegenüber Erwachsenen zerstört ist, kann es durch den heilpädagogisch-therapeutischen Umgang mit Pferden neu aufgebaut werden. Denn Reiten führt zu positiver Zuwendung des gutmütigen, unparteiischen Tieres. Pferd und Kind können non-verbal kommunizieren. Das vom Pferd Getragen- und Gewiegtwerden stellt häufig eine tiefe, innige Erfahrung besonders für jene Kinder dar, die von ihrer Mutter nicht getragen und gewiegt worden sind. Beim Reitunterricht werden soziale Fähigkeiten trainiert. Gefördert werden Gleichgewichtssinn, Fein- und Grobmotorik, Körperbewusstsein. Weitere Wirkungen bezüglich Selbsteinschätzung, Konzentrationsvermögen, Frustrationstoleranz, Aktivität und Durchhaltevermögen, Kreativität bei der Mitplanung und Mitgestaltung der Aufführungen, sowie Abbau von Aggressionen und Antipathien sind zu verzeichnen.
Zum Unterricht gehören ebenso die Pferdepflege und der Erwerb des Reiterpasses mit offizieller Prüfung, dies mit dem Ziel, alleinverantwortlich ausreiten oder ein Pflegepferd selbstständig betreuen zu können. Die Prüfung wird im Rahmen des Dachverbandes VFD (Verein Freizeitreiter Deutschland) durchgeführt.
Ziel der Tagesförderstätte ist es, den volljährigen betreuten und beschäftigten Menschen zu helfen (Lebens-) Perspektiven zu entwickeln, indem sie durch unsere Begleitung und Hilfe darin gefördert werden, ihre Ressourcen zu finden und freizusetzen.
Unser Anliegen ist es, den betreuten und beschäftigten Menschen trotz des durch die Betreuungsbedürftigkeit bedingten Hilfebedarfs die Führung eines individuellen, weitgehend selbstständigen und selbstbestimmten Lebens zu ermöglichen, die der Würde des Menschen entspricht. Wir geben ihnen die Unterstützung, die die voll wirksame und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglicht. Unser Auftrag ist im Sinne der christlichen Nächstenliebe der Dienst an Menschen, die im Abseits stehen, wie es in der Bibel vielfach zu lesen ist.
Im Fokus der Betreuung liegt stets die Stärkung des Selbstwertgefühls und die Förderung, Erhaltung oder Wiederherstellung einer weitgehenden Selbstständigkeit. Die Fähigkeiten der betreuten und beschäftigten Menschen sollen soweit gefördert werden, dass ein Übergang in eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) möglich wird. Falls dies nicht möglich ist, wird eine größtmögliche Teilhabe und Verselbstständigung im Rahmen der Tagesförderstätte fokussiert.
Um eine Selbstständigkeit der betreuten Bewohner und Bewohnerinnen zu erhalten, zu fördern oder zu erlangen, ist es notwendig, dass sie ihre lebenspraktischen Fähigkeiten einüben und ausbauen. Der Erwerb und Ausbau praktischer Fähigkeiten wie An- und Auskleiden, Esstraining, Orientierungstraining, Umgang mit Hilfsmitteln, Förderung im fein- und grobmotorischen Bereich und gezieltes Toilettentraining ist ein wesentlicher Bestandteil.
Ein weiteres Ziel ist die Ermöglichung der größtmöglichen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und weitestgehend normale Lebensbedingungen zu schaffen. Für Menschen, die wegen der Schwere ihrer Behinderung nicht in einer WfbM arbeiten können, wollen wir daher zum Erleben von Sozialkontakten über die normale Wohnumgebung hinaus einen „erweiterten Lebensraum“ bieten, der entsprechend den individuellen Bedürfnissen gestaltet ist und der eine individuelle Entwicklung durch Förderung ermöglicht. Dazu wird das Netzwerk von SALEM genutzt. Das Netzwerk wird aktiv gepflegt und beinhaltet verschiedenen Vereine, Firmen und Bildungsträger.
Wir bieten Ausbildungsmöglichkeiten für unsere Bewohner in den Bereichen
Zeigt die Verselbstständigung der uns anvertrauten Menschen soweit Erfolg, dass auch eine externe Ausbildung oder ein Arbeitsplatz in Aussicht gestellt wird, begleiten wir sie auf Wunsch selbstverständlich auf diesem Weg.
Unsere Gemüsescheune hat Dienstag von 10 bis 15 Uhr geöffnet.
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete mit der Maßnahme: „Agrarinvestitionsförderprogramm“. Mit dieser Maßnahme werden investive Maßnahmen in landwirtschaftlichen Betrieben unterstützt. Ziel ist eine wettbewerbsfähige, nachhaltige, besonders umweltschonende und tiergerechte sowie multifunktionale Landwirtschaft.